Zucht im DDC: Seriöse Züchter versus Vermehrer
Der Internet-Markt mit Angeboten so genannter „Hobbyzüchter“ macht den seriösen Züchtern im VDH das Leben zunehmend schwer.
Wir alle sind doch auch Hobbyzüchter, keiner von uns züchtet gewerbsmäßig. Ja, richtig, aber wir werben mit „kontrollierter Zucht“, wogegen die „Hobbyzüchter“ halt einfach mal so Hunde verpaaren.
Wir haben Zuchtprogramme, Gesundheitsuntersuchungen, Kontrollen, zertifizierte Elternnachweise und ordentliche Ahnentafeln.
Viele „Hobbyzüchter“ malen sich ihre Ahnentafeln selber, kümmern sich nicht um Gesundheitsuntersuchungen sondern setzen weiter fröhlich Hunde in die Welt – nicht zuletzt, um eine „schnelle Mark“ zu machen.
Die Zahlen der Welpen aus den so genannten Hopbbyzuchten sind alarmierend. Tasso hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass dort im Jahr 2018 1.200 Deutsche Doggen registriert wurden – das sind 250 mehr als im VDH.
Da entwickeln wir Zuchtstrategien, machen Gesundheitsuntersuchungen, überlegen uns jede Verpaarung sorgfältig – und müssen feststellen, dass auf dem „freien Markt“ ohne jede Kontrolle 30 Prozent mehr Hunde registriert werden.
Von der Dunkelziffer der auch bei Tasso nicht registrierten Hunde einmal ganz abgesehen. Sind diese Hunde nicht gesund, nicht wesensfest, nicht standardgerecht oder nicht vernünftig sozialisiert, werden sie ihren neuen Besitzern keine Freude bereiten.
Das Geschäft mit der Niedlichkeit ist vielfältig und äußerst lukrativ. Doch sind es nicht nur die Vermehrer vorwiegend aus dem osteuropäischen Raum, sondern, wie eingangs erwähnt, auch die „Hobbyzüchter“ hierzulande, die uns seriösen Züchtern das Leben schwer machen.
Da kommen Deutsche Doggen auf den Markt von unbestimmter Herkunft ohne weitere Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere. Aber zum Schnäppchenpreis. Aus der Sicht des erfahrenen Welpenkäufers ist das Thema der Anschaffungskosten weniger ein Problem, da er den großen Aufwand für eine engagierte Zucht kennt und es deshalb für ihn nicht vordergründig um den Preis geht, sondern in erster Linie um die Beurteilung des züchterischen Umfeldes und des Wesens und der Gesundheit der Tiere.
Extreme Sparsamkeit durch den Züchter könnte später hohe Tierarztkosten zur Folge haben. Und dennoch: Doggenwelpen werden ab 500,- Euro angeboten. Eine wesentlich größere Bedeutung als der Welpenpreis haben jedoch die Haltungskosten.
Darüber klären „Hobbyzüchter“ ihre Welpenkäufer natürlich in den seltensten Fällen auf. Hier sind insbesondere mögliche Tierarztkosten zu beachten. Um diese möglichst gering zu halten, sollte man nur dort seinen Welpen kaufen, wo auf gesunde Verpaarungen und auf eine artgerechte Aufzucht geachtet wird.
Kontrolle ist hier besser als Vertrauen. Ich kenne kaum einen Bereich des gesellschaftlichen Lebens, in dem Anspruch und Realität so weit auseinander gehen wie in der Hundezucht.
Ein weiterer sehr wesentlicher Aspekt beim Kauf von Deutschen Doggen ist eine andere Tatsache: Im Standard heißt es: „Die Deutsche Dogge vereinigt in ihrer edlen Gesamterscheinung bei einem großen, kräftigen und wohlgefügten Körperbau Stolz, Kraft und Eleganz.
Sie ist der Apoll unter den Hunderassen.“ Diese Normen sind so hoch, dass sie nicht von Vermehrern erreichen werden.
Die Zucht auf Adel, Kraft und Eleganz rechnet sich nicht. Dogge ist somit nicht gleich Dogge.
In der Zucht der Deutschen Dogge schlägt auf der Ausgabenseite zu Buche:
Eine gute Zuchthündin
Reichhaltiges Futter
Impfung und Entwurmung
Hundesteuer
Vereinsbeiträge
Zwingerhaftpflichtversicherung
Zubehör wie Halsbänder, Hundeleinen, Hundedecken, Freß- und Wassernäpfe
Kosten für die Zuchtzulassung
HD – Röntgen
Deckgebühren einschl. Fahrt- u. Übernachtung
Tierarztkosten zur Vorbereitung auf den Wurf
Erhöhte Fütterungskosten für die tragende und laktierende Mutterhündin
Fütterung der Welpen
Entwurmung der Welpen
Werbekosten (Anzeigen)
Energiekosten (Rotlicht, Hygiene, Sauberkeit)
Impfung
Untersuchung durch den Tierarzt
Gesundheitszeugnis für den gesamten Wurf
Injektionen der Transponder durch den Tierarzt
Wurfabnahme durch den Zuchtwart
Ahnentafeln
Die Kosten für einen Wurf ohne Komplikationen belaufen sich damit auf mehrere tausend Euro.
Rechnet man die Aufwendungen für die Zuchthündin hinzu, sind diese Kosten erheblich höher.
Die persönliche Arbeitszeit ist keine Ausgabe, gehört aber zu den Leistungen eines Hobbyzüchters, die nicht angerechnet werden kann.
Es ist für den Welpenkäufer wichtig, sich persönlich über die Tiere und deren Haltungsbedingungen zu informieren.
Wer als künftiger Doggenhalter nicht allzu viel Lehrgeld zahlen möchte, sollte sich deshalb gründlich informieren und möglichst viele Aspekte von Zucht und Haltung berücksichtigen.
Immerhin sind die Welpenpreise etwa mit den jährlichen Haltungskosten identisch. Unter diesen Aspekten betrachtet sollte der Billigkauf beim Vermehrer kein Thema sein.
Die Züchter im DDC stehen unter ständiger Kontrolle des Clubs.
Eine DDC-Ahnentafel ist ein Gütesiegel für verantwortungsvoll aufgezogene Welpen.
Unsere Züchter geben bei Fragen gerne Auskunft.
Als Welpeninteressent können Sie sich jedoch auch direkt an unsere Zuchtleiterin wenden: zuchtleitung@doggen.de oder sich auf unserer Homepage informieren: www.doggen.de